Alle meine Entchen: Küken der Amazonasente neu im Dortmunder Zoo
So viele Tier- und Pflanzenarten wie in den tropischen Regenwäldern gibt es nirgends sonst auf der Erde. Die immerfeuchten Wälder wachsen dort auf nährstoffarmem Boden. Wie sich die Arten darauf eingestellt haben, davon vermittelt das Amazonashaus im Zoo Dortmund seit mittlerweile 25 Jahren einen Eindruck. Aktuell gibt es dort Nachwuchs bei den Amazonasenten (Amazonetta brasiliensis), die in einem kleinen Teich im Amazonashaus leben: Zwei Küken im Dunengefieder sind dort zu bewundern. Da das Amazonashaus beheizt ist, bietet sich ein Besuch auch bei Regen an.
Amazonasenten brüten in kleinen Revieren, die sie gegen Artgenossen verteidigen. Sie leben monogam und bleiben auch außerhalb der Paarungszeit als Paar vereint. Den Brutort wählen die Eltern gemeinsam. Das Weibchen baut ihr Nest vorzugsweise in dichter Uferbewachsung und verwendet dafür weiche Pflanzenteile sowie Federn zum Auspolstern.
Um die Aufzucht kümmern sich beide Eltern. Das Weibchen legt zwischen acht und zwölf Eier und brütet 27 bis 28 Tage, das Männchen sorgt in dieser Zeit für den Schutz. Die geschlüpften Küken sind Nestflüchter und folgen bereits kurz nach dem Schlupf der Mutter nach. Nach rund 55 bis 58 Tagen sind die Jungenten flügge und lösen sich aus dem Familienverband.
Amazonasenten ernähren sich sowohl von pflanzlicher als auch von tierischer Nahrung: Hauptsächlich morgens und abends suchen sie Wasserpflanzen, Wurzeln, Sämereien, Körner, Gräser und Kräuter, aber auch Insekten, deren Larven und wirbellose Tiere.
Die Amazonasente wird etwa 40 Zentimeter lang und 600 Gramm schwer, die Flügelspannweite beträgt etwa 60 Zentimeter. Das Gefieder des Erpels ist hellbraun. Hinter dem Auge und am Hals zeigt sich eine dunkle schmale Binde, die sich bis zum Rücken erstreckt. Die Schnabel und Füße des Erpels sind rot geschönt. In der Balzzeit wirkt die rote Färbung noch intensiver. Das Gefieder des Weibchens zeigt eine braune Grundfärbung. Auf jeder Seite der Stirn sowie oberhalb der Augen zeigt sich je ein weißer Fleck. Der Schnabel des Weibchens ist graubraun gefärbt, die Beine sind orangefarben.
Fotos: Marcel Stawinoga
Autorin: Katrin Pinetzki