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Wilma, die wilde Jägerin

Der Waldhund ist ein vielseitig begabtes Tier. Zu seinen Stärken gehören das Jagen, Schwimmen und Tauchen. Als Feinschmecker besitzt das kleine Raubtier einen breit aufgestellten Speiseplan.

Der Waldhund (Speothos venaticus) ist ein kleiner südamerikanischer Wildhund. Seine Kopf-Rumpf-Länge beträgt etwa 73 Zentimeter, bei einem Gewicht von vier bis sieben Kilogramm. Er hat einen gedrungenen Körper mit kurzen Beinen, der einem Fuchs oder Marder ähnelt. Seine Lebenserwartung beträgt etwa zehn Jahre. Als Besonderheit hat er Schwimmhäute, mit denen er sich auf sumpfigem Grund problemlos fortbewegen kann. Außerdem ist er ein guter Schwimmer und Taucher, ein Alleskönner eben. Die Fellfarbe reicht von hell- bis dunkelbraun. Am Hals und an den Ohren ist das Fell am hellsten, an den Beinen und dem Schwanz am dunkelsten. Jungtiere sind zunächst komplett schwarzfarbig.

Rudeltiere und Feinschmecker

Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über die Nordhälfte Südamerikas, östlich der Anden. Es reicht von Panama über Kolumbien, Venezuela und Brasilien bis nach Paraguay. Ihr Lebensraum sind Savannen und Waldränder. Waldhunde halten sich stets in der Nähe von Flüssen und Seen auf. Der Waldhund lebt in Rudeln, die aus bis zu zehn Artgenossen bestehen und von einem Alpha-Paar angeführt werden. Die Tragzeit des Weibchens beträgt 65 bis 83 Tagen. Danach werden drei bis sechs Welpen geboren, in Einzelfällen auch bis zu zehn Welpen. Waldhunde sind tag- und dämmerungsaktiv und übernachten in Bauen. Zu den häufigsten Beutetieren zählen Agutis, Pakas und Capybaras. Daneben auch andere Tiere wie Gürteltiere, Pekaris, Mazamas (Hirsche), Nasenbären, Opossums, Tapetis (Waldkaninchen), Nandus und kleinere Nagetiere. Neben dem Menschen sind Jaguar und Puma die natürlichen Feinde.

In Deutschland sind noch in Berlin (Tierpark), Bernburg, Landau (Übergangsweise Tiere in Neunkirchen) und Stuttgart zu sehen. Ihr findet die Anlage versteckt hinter dem Raubtierhaus, dort lebte zuletzt ein Weibchen namens Wilma.

Anmerkung: Leider ist Wilma im Jahr 2016 verstorben. Dieser Beitrag ist nicht zuletzt ein Andenken an die quirlige Waldhunddame.