Kein gewöhnlicher Panda
Wenn Sie sich auf Ihrem Rundgang durch den Zoo an unserer Hütte mit Waffeln und Kaffee gestärkt haben, schauen Sie doch im Gehege nebenan mal hoch in die Bäume. Wenn Sie Glück haben, entdecken Sie dort oben in den Astgabeln einen schlafenden Kleinen Panda. Denn der Kleine Panda, auch Roter Panda, Katzenbär, Bärenkatze, Feuerfuchs oder Goldhund genannt, schläft tagsüber meist in den Ästen der Bäume, nachdem er abends und nachts auf Nahrungssuche war. Die schattigen Baumkronen sind seine Lieblingsplätze. Dort hält er sich besonders gerne auf. Hitze dagegen bekommt dem Kleinen Panda gar nicht gut. Temperaturen über 25 Grad Celsius machen ihm sehr zu schaffen. Dann legt er sich schützend seinen langen Schwanz vor das Gesicht und verschläft den Tag lieber ganz.
Der Kleine Panda ist europaweit in 154 Zoos heimisch – Tendenz steigend
Der Kleine Panda ist ein Säugetier aus der Ordnung der Raubtiere, die zu den Hundeartigen gezählt wird. Zu ihm gehören zwei Unterarten, die in nicht zusammenhängenden Verbreitungsgebieten leben: Der Westliche Kleine Panda Ailurus fulgens fulgens (Cuvier, 1825) lebt im Westen des Verbreitungsgebietes und zwar in Nepal, Assam, Sikkim und Bhutan. Kleiner Panda (Ailurus fulgens styani) (Thomas, 1902), auch Östlicher Kleiner Panda genannt, lebt im Nordosten des Verbreitungsgebietes und zwar im südlichen China und im nördlichen Myanmar. Dort bewohnen sie die Hänge des Himalaya auf einer Höhe von 1500 bis 4000 Metern, aber auch Mischwälder mit dichtem Unterholz aus Bambusdickicht.
In unseren Zoos wird nur der Westliche Kleine Panda gehalten, doch in den letzten Jahren kamen immer mehr Halter hinzu, zum Beispiel Schwerin, Saarbrücken, Ortenburg-Irgenöd, Magdeburg und Halle (Saale). Derzeit ist der Rote Panda europaweit in 154 Zoos zu sehen.
Kleine Pandas sind etwa 120 cm lang, davon entfallen etwa 55 bis 60 cm auf den Schwanz. Ihr Stockmaß beträgt 28 cm. Männchen erreichen ein Gewicht von rund 4,5 bis 6 kg, Weibchen ca. 4 bis 4,5 kg. Die Hauptnahrungsquelle des Pflanzenfressers stellen Bambusschößlinge dar. Daneben ernährt er sich auch von Wurzeln, Gräsern, Früchten, Beeren, Samen und Nüssen. Seltener erbeutet er Insekten, Kleinnager, Jungvögel und Eier.
Internationale Red Panda Day macht auf Gefährdung der Tiere aufmerksam
Die IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) stuft Kleine Pandas als stark gefährdet ein und schätzte den Weltbestand im Jahr 2008 auf weniger als 10.000 Exemplare, mit abnehmender Tendenz. Grund dafür ist die Veränderung des Lebensraumes durch die Abholzung des Waldes durch den Menschen und die geringe Nachkommenzahl der Kleinen Pandas. Der „International Red Panda Day“ am 17. September hilft, auf die Gefährdung der Tiere aufmerksam zu machen.