Nachwuchs im Zoo Dortmund: Kleines Rotducker-Böckchen braucht viel Ruhe

Die Pflege und Vermehrung ungewöhnlicher und eher kleiner, dafür aber umso heiklerer Tiere hat sich in den letzten Jahren zu einer Spezialität des Zoo Dortmund entwickelt: Jetzt freut sich das Zoo-Team über Nachwuchs beim Rotducker (Cephalophus natalensis). Bei der Geburt am 25. Juli wog das kleine Böckchen 1,1 Kilogramm.

Die Besucherinnen und Besucher können das Jungtier leider nicht beobachten, da es noch sehr viel Ruhe braucht. Auch wenn es auf die Schauanlage kommt, wird es sich verstecken.

Ducker sind Zwergantilopen und gelten in Menschenobhut als „tiergärtnerisches Porzellan“. Sie sind besonders wegen ihrer Schreckhaftigkeit heikle Pfleglinge. Das Dortmunder Gehege (zwischen Giraffen und Afrika-Anlage) ist eingewachsen mit Büschen und Gestrüpp. Das mag auf den ersten Blick ungepflegt wirken, kommt den Lebensgewohnheiten der Zwergantilopen aber sehr entgegen. Hier können sie sich in Ruhe im Unterholz verstecken.

Rotducker, früher auch Natalducker genannt, sind meist nachtaktiv, selten auch in der Dämmerung unterwegs. Die Hauptaktivitätszeiten, insbesondere die Nahrungssuche, entfalten Rotducker in der Dunkelheit. Aufgrund ihrer zahlreichen Feinde wie beispielsweise Leoparden leben die Tiere ein zurückgezogenes und heimliches Leben.

Die Zwergantilopen leben einzelgängerisch, paarweise oder in kleinen Familiengruppen. Die Verbreitung liegt im südöstlichen Afrika vom südlichen Tansania bis ins nördliche Südafrika wo sie in Tälern, selten auf Bergen leben. Ausgewachsen erreichen sie eine Körperlänge bis zu einem Meter sowie ein Gewicht bis zu zwölf Kilogramm.

Das Rotduckerfell weist eine kastanienrote, zuweilen auch orangerote bis dunkelbraune Färbung auf. Bauchseitig zeigt sich eine unwesentlich hellere Färbung. Beide Geschlechter haben nach hinten gerichtete kleine Hörnchen. Die Vorderbeine (eigentlich Arme) sind etwas kürzer als die Hinterbeine.
Ein solches Tier nennt man auch „Buschschlüpfer“. Direkt vor den Augen liegen Duftdrüsen, die der Reviermarkierung dienen. Weibchen besitzen vier Milchdrüsen.

Foto: Zoo Dortmund
Autorin: Anke Widow

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